Tag 9

13.09.2015 Dogubayazit (Türkei) - Tabriz (Iran), ca. 350 km

Bei der Abfahrt aus Dogubayazit zeigte sich der Berg Ararat (siehe altes Testament) im Morgendunst.

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Die Einreise in den Iran war halb so schlimm wie erwartet, an einer Schlange wartender LKW vorbei erreichten wir die Ausreiseschranke der Türkei.

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Sofort war ein Schlepper da, der uns durch das Prozedere führte. Ohne den Schlepper hätte das Ganze wesentlich länger gedauert, denn niemand sagt einem, wann und wo und in welcher Reihenfolge welche Papiere abgestempelt werden müssen. OK, in einer halben Stunde waren wir dort durch, dann hieß es vor dem Rolltor anstehen, das die Türkei und den Iran trennt. Dieses Tor wird immer nur für ein paar Minuten geöffnet damit Autos rüberfahren können, danach ist die Grenze wieder dicht. Auch hier standen sofort wieder Schleuser parat, aber ohne die gehts definitiv nicht, es sei denn man spricht fließend farsi... Ein wenig mulmig war uns schon zumute, als wir Pässe und  Carnets für die Autos in den Händen von immer jemand anderen auftauchen sahen, mal einen Stempel hier, eine Unterschrift da und dann wieder warten bis jemand die Autos anschaute, irgendwas auf einen Block kritzelte und wieder verschwand.

Fotografieren ist natürlich strengstens untersagt!

Nach gut zwei Stunden durften wir dann endlich in den Iran einreisen, erst einmal nur in 'Schleuserbegleitung' bis zum Versicherungsbüro, denn wir brauchten eine iranische Haftplichtversicherung. Nach drei Stunden war es geschafft, wir durften den Zollbereich verlassen und waren 'drin'. Geld haben wir auch gewechselt, wir sind momentan alle Multimillionäre (aktueller Kurs: 30 Euro = 1 Million Rial).

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Dank im Vorfeld organisierte Navikarten von Openstreetmap funktionierte auch die Routenplanung einwandfrei und wir machten uns auf nach Tabriz, unserem ersten Tagesziel im Iran. Die Begeisterung für unsere Deloreans war einfach unvorstellbar, fast jedes vorbeifahrende Auto hupt, die Insassen grüssen lachend, fotografieren wie wild oder rufen 'Welcome to Iran', das hätten wir so nicht erwartet.

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Hotels hatten wir vorab keine gebucht, der Iran ist keinem Buchungsportal angeschlossen und wir wussten ja auch nicht, ob die Einreise wirklich heute klappt. Ein paar Hotels mit Adresse hatte Klaus schon ausgesucht, aber entweder waren die per Telefon nicht erreichbar oder schon ausgebucht... Wir hatten uns schon darauf eingestellt, vor Ort zu suchen, aber wie es der Zufall will ... 80 km vor Tabriz legten wir einen Stop ein um die Deloreans ein wenig abkühlen zu lassen als ein Auto stoppte und die beiden weiblichen und drei männlichen Insassen ausstiegen um unsere Fahrzeuge zu fotografieren. Wir kamen ins Gespräch und die fünf stellten sich als Architekten vor, die auf dem Nachhauseweg nach Tabriz waren. Spontan boten sie sich an, ein Hotel zu organisieren und mit uns zu Abend zu essen. Gesagt, getan, wir folgten der Fuhre bis Tabriz, dort erwartete uns dann ein weiterer Iraner, der sich als Touristenführer und Freund eines der Architekten herausstellte. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant führte und der Touristenguide zum Hotel, leider ein 0,5 bis ein-Sterne Laden.

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Egal, mittlerweile war es nach zehn und wir hatten keinen Nerv mehr, weiter auf Hotelsuche zu gehen, es ist ja sowieso immer nur für eine Nacht. Todmüde von diesem Tag fielen wir uns Bett.