Tag 47 – 48

21/22.10.2015 Kathmandu (Nepal)  - Alipurduar (Indien)

Die bisher stressigsten zwei Tage der Worldtour liegen hinter uns, aber der Reihe nach:

Nach dem Frühstück in Grand Hotel verließen wir Kathmandu auf der östlichen Route und bekamen eine atemberaubende Strecke zu sehen. Oft führte die Staße in engen und steilen Serpentinen auf- und abwärts, mit phantastischen Blicken auf die Berglandschaft Nepals.

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Und selbst auf diesen Straßen sind die Busdächer noch von Passagieren belegt.

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Nach rund vier Stunden erreichten wir den Highway Nr. 1 im 'Flachland' und freuten uns über rasches Vorankommen. Dann tauchte plötzlich eine Straßensperre auf, an der schon andere Autos und Busse warteten. Lt. Auskunft des Polizeipostens waren an der Strecke Streiks und politische Protestkundgebungen, ein Weiterfahren sei zu gefährlich und daher nicht erlaubt. Gegen Mitternacht würden alle Fahrzeuge von einer Polizeieskorte abgeholt und durch das Gebiet begleitet.  Alle Überredungsversuche nutzten nichts, wir mussten warten.

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Damit war unser ganzer schöner Zeitplan (und das gebuchte Hotel) dahin, es galt zu improvisieren. Wir beschlossen, bei Einbruch der Dämmerung in den Deloreans ein paar Stunden Schlaf zu nehmen und nach der Begleiteskorte direkt die Grenze anzusteuern und nach Indien weiterzureisen, da sonst der fixe Myanmar-Termin gefährdet ist.

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Begleitet von diversen Gesangsdarbietungen und Flötenmusik der ebenfalls wartetnden Bustouristen sowie indischem Techno aus der angrenzenden Einheimischenkneipe versuchten wir etwas Schlaf zu bekommen. Um Mitternacht war weit und breit keine Polizeieskorte zu sehen, aber auf Nachfrage hieß es immer wieder 'Police is coming, ten Minutes'. Endlich um 1 Uhr nachts näherten sich die Lichter einer Fahrzeugkarawane, die aber keinerfalls anhielt sondern mit 60-70 km/h vorbeibretterte. Alle wartenden Busse und die drei Deloreans fädelten sich ein und los ging die wilde Fahrt.

Indische bzw. nepalesische Busfahrer müssen ein suizidales Gen besitzen, anders ist deren Fahrweise nicht erklärbar: Eine zweispurige Straße mit Gegenverkehr, Drei Deloreans hintereinander auf der linken Spur (Linksverkehr!), dann ein Minibus auf der zweiten Spur daneben, weiter rechts ein den Minibus überholender Reisebus, mit einem Rad schon auf der Grasnarbe, und wenn es hart auf hart kommt, drängelt sich noch ein einheimischer Wellblechbus irgendwo dazwischen. Und das alles unter ohrenbetäubendem Dauergehupe aller beteiligten Fahrzeuge.

So legten wir rund 150 km durch das 'Protestgebiet' zurück, dann wurde die Fahrt ohne Eskorte wieder freigegeben. Nochmals 80 km weiter näherten wir uns der Grenze Indien/Nepal, hielten aber vorher an und genehmigten uns noch eine Stunde Schlaf. Kurz vor 8 Uhr morgens erreichten wir die Grenze, auf der nepalesischen Seite wurden die Ausreisedaten wieder rein manuell in Listen eingetragen, nachdem auf der indischen Seite die Computer ausgefallen waren gab es auch dort wieder alles in Papierform. Hauptsache, wir haben die offiziellen Stempel in unseren Dokumenten!

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Nach weiteren 180 km und vier Stunden Fahrt erreichten wir unser Hotel in Alipurduar.

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Schlaf gab es noch nicht, denn zuerst waren einige kleinere Reparaturen an den Deloreans zu erledigen. Nach einem frühen Abendessen fielen wir endlich todmüde ins Bett.