Tag 49

23.10.2015 Alipurduar - Guwahati (Indien)

Über für indische Verhältnisse erstaunlich gut ausgebaute Straßen legten wir die 330 km von Alipurduar nach Guwahati in gut fünf Stunden zurück.

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Das alles kann auf einer indischen Autobahn auf der eigenen Fahrspur entgegenkommen:

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Dann hatten wir einen Unfall...
Ein Motorradfahrer überholte Andre, machte dabei einen Schlenker nach links, knallte gegen den Delorean, riß dabei den Außenspiegel ab und kippte um. In solchen Situationen soll man als Fremder nie anhalten sondern bis zum nächsten Polizisten bzw. Polizeistation weiterfahren. Aber bereits im nächsten Ort erwartete uns bereits eine Polizeistreife, der Unglücksfahrer wird dort wohl angerufen haben. Die Beamten geleitete uns zur naheliegenden Polizeistation und dort in das Büro des Polizeichefs, wo kurz darauf auch der Motorradfahrer eintraf. Dieser und sein Sozius machten erst einmal eine Verletzungsshow und zeigten empört diverse Schürfwunden vor. Womit die beiden aber nicht rechneten, waren unsere immer mitlaufenden Dashcams!
Wolfgangs Kamera hatte den kompleten Unfall aufgezeichet, und nachdem Vorführung des Films war der Polizeichef auf unserer Seite und der eben noch so jammernde Fahrer recht kleinlaut. Schlußendlich gaben sich alle Beteiligten die Hand und die Sache war erledigt.
Fazit: Die Idee mit den Dashcams hat sich ausgezahlt, ohne Beweis wären wir nicht so glimpflich davongekommen!

Hier ist das Beweisideo:

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Tag 47 – 48

21/22.10.2015 Kathmandu (Nepal)  - Alipurduar (Indien)

Die bisher stressigsten zwei Tage der Worldtour liegen hinter uns, aber der Reihe nach:

Nach dem Frühstück in Grand Hotel verließen wir Kathmandu auf der östlichen Route und bekamen eine atemberaubende Strecke zu sehen. Oft führte die Staße in engen und steilen Serpentinen auf- und abwärts, mit phantastischen Blicken auf die Berglandschaft Nepals.

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Und selbst auf diesen Straßen sind die Busdächer noch von Passagieren belegt.

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Nach rund vier Stunden erreichten wir den Highway Nr. 1 im 'Flachland' und freuten uns über rasches Vorankommen. Dann tauchte plötzlich eine Straßensperre auf, an der schon andere Autos und Busse warteten. Lt. Auskunft des Polizeipostens waren an der Strecke Streiks und politische Protestkundgebungen, ein Weiterfahren sei zu gefährlich und daher nicht erlaubt. Gegen Mitternacht würden alle Fahrzeuge von einer Polizeieskorte abgeholt und durch das Gebiet begleitet.  Alle Überredungsversuche nutzten nichts, wir mussten warten.

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Damit war unser ganzer schöner Zeitplan (und das gebuchte Hotel) dahin, es galt zu improvisieren. Wir beschlossen, bei Einbruch der Dämmerung in den Deloreans ein paar Stunden Schlaf zu nehmen und nach der Begleiteskorte direkt die Grenze anzusteuern und nach Indien weiterzureisen, da sonst der fixe Myanmar-Termin gefährdet ist.

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Begleitet von diversen Gesangsdarbietungen und Flötenmusik der ebenfalls wartetnden Bustouristen sowie indischem Techno aus der angrenzenden Einheimischenkneipe versuchten wir etwas Schlaf zu bekommen. Um Mitternacht war weit und breit keine Polizeieskorte zu sehen, aber auf Nachfrage hieß es immer wieder 'Police is coming, ten Minutes'. Endlich um 1 Uhr nachts näherten sich die Lichter einer Fahrzeugkarawane, die aber keinerfalls anhielt sondern mit 60-70 km/h vorbeibretterte. Alle wartenden Busse und die drei Deloreans fädelten sich ein und los ging die wilde Fahrt.

Indische bzw. nepalesische Busfahrer müssen ein suizidales Gen besitzen, anders ist deren Fahrweise nicht erklärbar: Eine zweispurige Straße mit Gegenverkehr, Drei Deloreans hintereinander auf der linken Spur (Linksverkehr!), dann ein Minibus auf der zweiten Spur daneben, weiter rechts ein den Minibus überholender Reisebus, mit einem Rad schon auf der Grasnarbe, und wenn es hart auf hart kommt, drängelt sich noch ein einheimischer Wellblechbus irgendwo dazwischen. Und das alles unter ohrenbetäubendem Dauergehupe aller beteiligten Fahrzeuge.

So legten wir rund 150 km durch das 'Protestgebiet' zurück, dann wurde die Fahrt ohne Eskorte wieder freigegeben. Nochmals 80 km weiter näherten wir uns der Grenze Indien/Nepal, hielten aber vorher an und genehmigten uns noch eine Stunde Schlaf. Kurz vor 8 Uhr morgens erreichten wir die Grenze, auf der nepalesischen Seite wurden die Ausreisedaten wieder rein manuell in Listen eingetragen, nachdem auf der indischen Seite die Computer ausgefallen waren gab es auch dort wieder alles in Papierform. Hauptsache, wir haben die offiziellen Stempel in unseren Dokumenten!

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Nach weiteren 180 km und vier Stunden Fahrt erreichten wir unser Hotel in Alipurduar.

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Schlaf gab es noch nicht, denn zuerst waren einige kleinere Reparaturen an den Deloreans zu erledigen. Nach einem frühen Abendessen fielen wir endlich todmüde ins Bett.

Tag 46

20.10.2015 Kathmandu (Nepal)

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Tag 45

19.10.2015 Butwal - Kathmandu (Nepal)

Eigentlich hatten wir die ganz schlechten Wegstrecken erst in Nepal erwartet, sind aber positiv überrascht, das die Straßen hier um einiges besser sind als in Indien. Die Highways sind zwar nicht mit europäischen Autobahnen vergleichbar, einiges an Schlaglöchern und Unebenheiten, aber gut ausgebaut und gut zu fahren.

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Nach 140 km Highway führte dann die Strecke Richtung Kathmandu rauf in die Berge, wo die Straßen dann auch enger und aufgrund von Baustellen (hier rutscht immer mal wieder ein Hang ab...) holpriger wurden. Hier war der Verkehr auch dichter, es dauert eben seine Zeit, bis ein mit Schrittgeschwindigkeit fahrender LKW überholt werden kann. Die einheimischen Fahrer von Autos, Kleinlastern und Bussen  kennen da wenig Hemmungen, einfach Dauerhupen und vorbeiziehen. Manchmal staut sich auch der Verkehr an Engpässen, aber irgendwie löst sich doch wieder alles auf.

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Landschaft pur:

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Die Busse sind immer vollgestopft mit Passagieren, wer nicht mehr reinpasst fährt auf dem Dach mit.

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Nach gut sieben Stunden Fahrzeit erreichten wir Kathmandu und unser 'Grand Hotel', wo wir zwei Nächte verbringen, denn morgen gönnen wir uns einen Ruhetag.

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Tag 44

18.10.2015 Faizabad (Indien) - Butwal (Nepal)

Heute Morgen haben wir erst gesehen, was unsere Deloreans gestern alles ertragen mussten. Eine dicke Staubschicht hatte sich über das Auto gelegt, auch der Motorraum war vollkommen eingestaubt. Aber was soll's, Scheiben gesäubert und weiter geht die Worldtour.

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Nach einem Stopp bei der Tankstelle unseres Vetrauens (bei der wir wie immer von Schaulustigen umlagert waren)

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gab es eine 140 km lange Etappe über einen für indische Verhältnisse gut ausgebauten Highway. Aber immer höchste Vorsicht, sei es aufgrund der ‘individuellen’ Beladung oder weil Traktoren, LKW'S und Fahrräder auf der eigenen Fahrbahn entgegenkommen. Das ist hier in Indien üblich…

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Vom Highway abgefahren kämpften wir uns eine knappe Stunde (5 km) durch den Chaosverkehr der Stadt Gorakhpur (unser eigentliches Ziel gestern)

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und die restlichen 120 km bis zur Grenze Indien/Nepal.

Auch dort wieder das volle Verkehrschaos, LKW's, Busse, PickUps, Motorräder, Mopeds, Fahrräder, Rikschas und Fußgänger kämpften untereinander um den kleinsten Raumgewinn, und wir drei Deloreans mittendrin.

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Zuerst mussten wir die indischen Ausreiseformalitäten hinter uns bringen, die aber erstaunlicherweise recht zügig vonstatten gingen. Danach hieß es 50 Meter weiter zum nepalesischen Posten, dort wieder die Einreiseprozedur für Mensch und Maschinen. Hier sind die Segnungen (?) moderner EDV noch nicht angekommen, alles wird feinsäuberlich in großen Kladden erfasst.

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Auch hier waren wir wider Erwarten in einer knappen Stunde fertig und durften nach Nepal einreisen.

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Erstes Tagesziel ist Butwal, rund 20 km hinter der Grenze gelegen.  Unser Hotel Darcy's International hat eine Tiefgarage, in der wir eine kurze Techniksession einlegten. Andres Anlasser wurde getauscht, die Luftfilter gereinigt, ein Lüfterrelais gewechselt und einige andere Kleinigkeiten.